Ein Abend gegen das Vergessen
geschrieben am: 05. Dezember 2019
Willi Frohwein war ein ehemaliger Ausschwitzinsasse und kommunistischer Widerstandskämpfer, der in den 1990er- Jahren damit begann, seine Erfahrungen aufzuarbeiten, um sie vor allem mit Jugendlichen in Deutschland zu teilen. Sein Ziel war es, über die Verbrechen des Nationalsozialismus zu informieren und gegen das Vergessen anzukämpfen.
„Das, was damals passiert ist, darf sich nicht wiederholen. Solange ich lebe, will ich diese Aufgabe noch wahrnehmen.“, sagte Willi Frohwein einst und hielt seine Worte, in dem er noch bis ins hohe Alter in ganz Deutschland umherreiste und Interviews, im Besonderen in Schulen, gab.
Der Seminarkurs Kunst/ Geschichte unserer Schule hat sich ein ähnliches Ziel gesetzt. „Ein Platz gegen das Vergessen – für Toleranz und Menschlichkeit“ lautet der offizielle Titel unseres Kurses. Gemeint ist damit der Willi-Frohwein-Platz, nur wenige hundert Meter vom Bertha-von-Suttner Gymnasium entfernt. Unsere Aufgabe ist es, das Leben von Willi Frohwein zu erforschen und Ideen für die Gestaltung des Platzes zu entwickeln. Zur Seite stehen uns dabei zwei Lehrer*innen unserer Schule, Frau Seipold und Frau Skerra/Herr Gnauck. Außerdem unterstützen uns dabei Frau Karweina im Auftrag des Sanierungsträgers Stadtkontor, der Mitarbeiter der Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Potsdam Herr Büloff sowie die Bildende Künstlerin Frau Ahner und die Landschaftsarchitektin Frau Gehrke.
Am 02.Oktober 2019 führte unser Kurs eine Infoveranstaltung durch, mit dem Ziel, unsere Vorhaben und die bis dahin entstandenen Ergebnisse zu präsentieren. Insbesondere angesprochen waren die Anwohner rund um den Willi- Frohwein-Platz und der Heidesiedlung, aber auch andere Interessenten waren eingeladen. Anwesend waren letztendlich die bereits oben erwähnten Verantwortlichen und leider nur wenige Gäste aus dem Umfeld.
Um 17.00Uhr begrüßten die Schülerinnen Hanna und Janina alle Teilnehmenden, bevor Valentin den Kurs vorstellte und anschließend Frau Karweiner ein paar Worte zum Projekt äußerte.
Danach folgte für ca. 45 Minuten ein Galeriegang, bei dem die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen ihre Arbeiten und Ideen vorstellen konnten. Somit kam es zu einem angeregten und informativen Austausch.
Im Anschluss präsentierten die Landschaftsarchitektin Frau Gehrke und die Künstlerin Frau Ahner ihre erarbeiteten Entwürfe. Das Ende bildete eine Diskussionsrunde, bei der weitere Fragen geklärt werden konnten und Anliegen oder Bedenken geäußert wurden.
Auch wenn wir an diesem Tag nicht nur Zustimmung erhielten, war es insgesamt eine erfolgreiche Veranstaltung.